Regina ist aus langem Dornröschenschlaf erwacht. Ein fulminantes Festwochenende von Freitag, 18. März, bis Sonntag, 20. März 2022, liegt hinter uns. Für jene unter Euch, die nicht dabei sein konnten, hier ein kurzer Rückblick.

Der Festabend am Freitagabend mit knapp 100 Gästen war eine runde, harmonische Sache. Bernd Meyer (Piano) und Markus Fritsch (Kontrabass) umrahmten ihn stimmungs- und schwungvoll mit Filmmusik-Titeln, und der Film „Cinema Paradiso“ passte perfekt zur Kernbotschaft des Abends: Kino, das heißt große Gefühle und Leidenschaft – und das nicht nur auf der Leinwand.

Am Samstag Nachmittag zeigten uns die Feuchtwanger, aber auch zahlreiche Besucher von außerhalb, wie sehr sie an „ihrem“ Kino hängen. Das Interesse war groß, die Begeisterung ebenfalls. „Ist das schön geworden!“ war der Satz, der so oder so ähnlich wohl am häufigsten fiel.

Den Abend läutete, schaurig-schön, Alexander Ourth mit seiner aus dem letztjährigen Kreuzgang-Rahmenprogramm bekannten Lesung „Carmilla – der weibliche Vampir“ ein. Er stellte eindrucksvoll unter Beweis, wie gut das KulturKino auch als Theater funktioniert. Knapp fünf Dutzend Zuschauer ließen sich von ihm und von der tollen Atmosphäre im neuen, alten Haus in den Bann ziehen.

Nach dem Blut im Bühnen-Aquarium dann reichlich Alkohol in der Blutbahn: Die Stimmung war prächtig im (zumindest unter Corona-Regeln) ausverkauften Kinosaal, als Sigi Zimmerschied sich zwischen Schweinsbraten und Zwetschgenbrand als Mordermittler mit Zweifeln am Schuldprinzip betätigte. Die Krimi-Komödie „Weißbier im Blut“ erwies sich als Schuss ins Schwarze.

Keine zwölf Stunden später der nächste Höhepunkt: Julius Waltenberger stellte seine Dokumentation „35 Millimeter“ vor, in der Max Lechner, der frühere Betreiber der Regina-Lichtspiele, die Hauptrolle spielt.  Ein Stück Zeitgeschichte, mit der Kamera sensibel festgehalten.

Turbulent wurde es dann noch einmal am Nachmittag, als die Kinder das Kino stürmten zur „Schule der Magischen Tiere“. So groß war die Nachfrage, dass leider nicht jede(r) ein Ticket ergatterte, zumal wir ja zumindest bis 2. April nur 75% der Plätze belegen durften.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass in Bayern ein Kleinstadt-Kino wiedereröffnet wird. Entsprechend groß war die Medienresonanz. Der Bayerische Rundfunk schickte sogar ein vierköpfges Team in die Provinz für eine Live-Schalte am Freitagabend in der Frankenschau.

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